++ Neulich in der Presse … ++
„Als Zuschauer erlebte ich am vergangenen Samstag in der Bad Sobernheimer Sporthalle das Damen-Handballspiel der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar HSV Sobernheim gegen HSG Ottersheim/Bellheim.
Die Zielsetzungen beider Teams sind höchst unterschiedlich: Die Gäste aus der Pfalz gelten als heiße Anwärter auf den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg, das vorrangige Bemühen der Bad Sobernheimer Damen als Klassen-Neuling gilt dem Klassenerhalt. Mit einer couragierten und ebenso leidenschaftlichen und begeisternden Spielweise schafften die Gastgeberinnen die Überraschung und besiegten die haushoch favorisierten Pfälzerinnen, und dies auch noch relativ deutlich mit vier Toren Unterschied. Neben diesem unerwarteten Erfolg waren eine Szene aus dieser Begegnung und deren Folgen mindestens ebenso bedeutsam wie der Sieg: In der zweiten Spielhälfte verletzte sich eine Gästespielerin bei einer Abwehraktion ohne Verschulden einer Gegnerin so erheblich, dass sie mehrere Minuten auf dem Spielfeld behandelt werden musste. Auch das Verlassen des Spielfeldes schaffte sie nur mit Unterstützung der Betreuer. Auf einer von dem Sobernheimer Trainer beschafften Matte wurde sie unterhalb der Zuschauertribüne gelagert und konnte so den weiteren Verlauf der Begegnung verfolgen. Die Freude der Gastgeberinnen über den unerwarteten Erfolg war nach Spielende natürlich riesig und wurde auch dementsprechend bejubelt. Trotzdem hatten sie die verletzte Spielerin der gegnerischen Mannschaft nicht vergessen, begaben sich ausnahmslos mit ihrem Trainer zu ihr hin, um sie einzeln abzuklatschen und ihr, die noch immer vor der Tribüne lag, eine baldige Genesung zu wünschen. Diese Aktion und die damit verbundene beispielhafte Verdeutlichung des „Fair play“ durch die Bad Sobernheimer Damen war für mich und sicherlich auch für viele der zahlreichen Zuschauer mindestens ebenso beeindruckend wie das begeisternde Spiel und der überraschende Gewinn der Partie.“
Ein Leserbrief von Heinz-Werner Haag aus Birkenfeld, veröffentlicht am 26.02.2022 in der Rhein-Zeitung.
Foto: Thomas Kistner